Medizin

Menschen, die Blut spenden wollen, sollen nicht ohne gute Gründe von der Blutspende ausgeschlossen werden. Deshalb engagiert sich die Interregionale Blutspende SRK (IRB) in nationalen und internationalen Arbeitsgruppen, in denen die Kriterien für die Spendetauglichkeit überprüft werden.

Zurzeit sind Personen, die zwischen 1980 und 1996 mehr als sechs Monate lang in Grossbritannien waren oder die nach dem 1.1.1980 eine Transfusion von Blutprodukten erhielten, von der Spende ausgeschlossen. Ab 1980 bestand in Grossbritannien ein erhöhtes Risiko, sich mit den Erregern des «Rinderwahns» (BSE) anzustecken. Das Risiko, dass diese Erreger heute noch mittels Bluttransfusion übertragen werden können, wird inzwischen aber als extrem gering angesehen. Daher scheint es nicht sinnvoll, deswegen die betroffenen Personengruppen von der Blutspende auszuschliessen. In internationalen und in einer nationalen Arbeitsgruppe wurden die Grundlagen dafür ausgearbeitet, dass in Zukunft Personen, die sich zwischen 1980 und 1996 mehr als sechs Monate lang in Grossbritannien aufhielten oder die seit 1980 Bluttransfusionen bekamen, wieder Blut spenden dürfen.

Bisher ist eine erstmalige Blutspende nur bis zum 60. Lebensjahr möglich. Viele Menschen sind aber auch nach ihrem 60. Geburtstag noch fit und würden eine Blutspende gut vertragen. Deshalb laufen Bemühungen, das maximale Alter für eine erste Blutspende auf 65 Jahre hinaufzusetzen und Blutspenden für ältere Menschen zu vereinfachen.

Die IRB veranstaltet jährlich ein regionales Symposium für Transfusionsmedizin, das alternierend in Lausanne und in Bern stattfindet. Dieses Jahr trafen sich am 3. Oktober 2024 in Lausanne 138 Teilnehmende verschiedener Berufsgruppen – das sind deutlich mehr als am letzten Lausanner Symposium im Jahr 2022.